Elektroautos von Start-ups
Lange Zeit haben die etablierten Autoherstellern die E-Mobilität vernachlässigt und es dadurch dem amerikanischen Elektroauto-Pionier Tesla ermöglicht, in nur wenigen Jahren zum wertvollsten Automobilunternehmen der Welt zu werden. Im Oktober 2021 war Tesla mit mehr als eine Billionen Dollar Marktwert dreimal soviel wert wie BMW, Daimler und Volkswagen zusammen.
Der Erfolg von Tesla hat eine wahre Gründungswelle ausgelöst, die in China durch großzügige Subventionsprogramme für die Entwicklung und den Verkauf von E-Autos noch angefeuert wurde. Genaue Informationen über die Anzahl der Star-ups im chinesischen E-Auto-Bereich gibt es nicht - die Angaben schwanken zwischen 200 und 500 Neugründungen. Einige davon wie Nio, Aiways, BYD und Ora wagen nun den Markteintritt in Europa.
In den USA versuchen die Start-ups Lucid, Fisker, Faraday Future und Rivian mit dem Bau von Luxus-Elektroautos, den Erfolg von Tesla zu wiederholen. Das deutsche E-Auto-Start-up e.Go Mobile sieht seine Chancen hingegen im Bau von kleinen, preisgünstigen Fahrzeugen für die urbane Mobilität.
Goldgräberstimmung herrscht offenbar auch in Ländern, von denen man den Bau von Elektroautos nicht unbedingt erwartet hätte. Aus Vietnam kommt Vinfast und auch die Türkei will im Rahmen eines nationalen Projekts ein eigenens Elektroauto unter dem Namen TOGG produzieren.
Gescheiterte E-Auto-Neugründungen
Abgesehen von Tesla überstehen jedoch nur wenige Start-ups die Gründungsphase. An den innovativen Ideen liegt es dabei meistens nicht.
Byton
Die von den deutschen Automanagern Carsten Breitfeld und Daniel Kirchert mitgegründete chinesische Automobilmarke Byton schickte sich 2018 an, das erste Smartcar zu bauen. Dazu entwickelte Byton als erster Hersteller ein sogenantes Shared Experience Display (SED), das sich im M-Byte nahezu über die gesamte Breite von der linken bis zur rechten A-Säule erstreckt und das Teilen von Inhalten mit anderen Passagieren ermöglichen sollte. Kurz vor dem Start der Serienproduktion ging Byton jedoch das Geld aus.
Sono Motors
Eigentlich sollte das teilweise mit selbst produzierter Sonnenenergie fahrende E-Auto Sion des deutschen Start-ups Sono Motors schon 2019 in Produktion gehen. Doch immer wieder wurde der Produktionsstart des Solarautos verschoben und stattdessen mit Crowdfunding-Kampagnen neues Kapital eingesammelt. Erst nachdem das Unternehmen von seiner Community nicht mehr genügend Mittel akquirieren konnte, wurde das Projekt im Februar 2023 eingestellt.