Praxis Elektroauto
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Elektroautos für den Stadtverkehr sollen nicht nur Spaß machen, sondern auch praktisch und erschwinglich sein. Unter dieser Prämisse hat das aus einem Forschungsprojekt der Hochschule RWTH Aachen hervorgegangene Startup e.GO Mobile AG den 2+2 sitzigen e.GO Life entwickelt. Das Design stammt aus der Feder des italienischen Designers Paolo Spada.

Der e.GO Life feierte auf der Cebit 2017 Premiere. Das Einstiegsmodell mit etwa 100 km Reichweite sollte ursprünglich zum Preis von 15.900 Euro vor Abzug des Umweltbonuses ab dem Frühjahr 2018 produziert werden. Interessenten konnten sich ab Mai 2017 gegen eine rückzahlbare Anzahlung in Höhe von 1.000 Euro eine priorisierte Belieferung sichern.

Tatsächlich startete die Produktion mehr als ein Jahr verspätet mit einer auf 1.000 Stück limitierten Kleinserie »First Edition« zum stolzen Preis von 22.900 Euro, von der bis zum Jahresende 2019 rund die Hälfte ausgeliefert wurden. Die Kleinserienzulassung war nötig, damit der e.GO Life zunächst ohne freigeschaltetes ESP (Elektronische Stabilitätsprogramm) verkauft werden konnte. Auch stand bei der First Edition noch keine Rekuperation zur Verfügung, sodass die Reichweite nach WLTP nur 89 km betrug.

Die e.GO Mobile AG ist neben Tesla erst das zweite Startup, dass außerhalb von China für ein Elektroauto im Pkw-Bereich eine ECE-Homologation zur Teilnahme am Straßenverkehr erhalten hat. Trotzdem musste nach einer geplatzen Finanzierungsrunde der Elektroautohersteller Anfang April 2020 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung stellen.

Ende August 2020 gab das Unternehmen bekannt, die Produktion des e.go Life mit neuem Mehrheitsaktionär fortzuführen. Der Verkauf der Sonderedition e.GO Life Next startete technisch unverändert im Juli 2021 unter dem Namen der neu gegründeten Gesellschaft Next.e.GO Mobile. Am 14. Dezember 2021 wurde der 1.000ste e.GO Life in der MicroFactory in Aachen gebaut. Im September 2022 wurde die Produktion nach 1.500 gebauten Fahrzeugen eingestellt.

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