Praxis Elektroauto
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Was ist eigentlich WLTP?

Der weltweit einheitliche WLTP-Test (World Light Duty Test Procedure) ist ein neues, realistischeres Messverfahren zur Ermittlung von Verbrauch, Reichweite und Emissionen von PKW und leichten Nutzfahrzeugen. Es wurde von der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) entwickelt und ersetzt seit September 2018 schrittweise das aus den 90er Jahren stammende NEFZ-Prüfverfahren.

Bei Elektroautos werden mit dem WLTP-Messverfahren der Stromverbrauch und die Reichweite ermittelt. Die Reichweite gilt als wichtiger Indikator für die Alltagstauglichkeit von Elektroautos. Für die Reichweitenmessung werden so lange unter Laborbedingungen Prüfzyklen durchfahren, bis die zum Testbeginn vollständig geladene Antriebsbatterie leer ist. Für die Verbrauchsermittlung wird anschließend der leere Akku mit Wechselstrom (AC) wieder zu 100% aufgeladen. Da die ab dem Ladepunkt vom Fahrzeug aufgenommene Energie gemessen wird (Tank-to-Wheel), enthält die Messung auch die bei der Aufladung entstehenden Energieverluste. Ist die nutzbare Kapazität der HV-Batterie bekannt, können so mit den WLTP-Messwerten die Ladeverluste bestimmt werden.

Da die WLTP-Reichweite immer bei 23 Grad Außentemperatur und ohne „Nebenverbräuche“ wie Klimaanlage oder Heizung ermittelt wird, entspricht der WLTP-Wert meistens nicht den realen Verbrauchswerten. Er ermöglicht aber einen schnellen Vergleich der Reichweiten und Verbrauchswerte verschiedener Modelle und Marken.

Ein Elektroauto mit einer höheren WLTP-Reichweite wird auch in der realen Nutzung eine bessere Reichweite erzielen, als eines mit niedrigem WLTP-Wert.

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