Polestar 2
Der Polestar 2 ist das zweite Fahrzeug der neuen Automarke Polestar und wurde im Februar 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Auslieferungsstart des Polestar 2 erfolgte im August 2020. Damit gilt die 5-türige Mittelklasse-Limousine als erster direkter Konkurrent von Teslas Bestseller Model 3.
Polestar ist ein schwedisch-chinesisches Joint Venture von Volvo und der Zhejiang Geely Holding. Bis zur Vorstellung des auf 1.500 Exemplare limitierten Plug-In Hybriden Polestar 1 im Jahr 2018 war Polestar lediglich als Haustuner für Volvo tätig. Mit der Listung als eigenständiger Automobilhersteller ein Jahr zuvor soll Polestar zukünftig sportliche Elektrofahrzeuge unter eigenem Namen entwickeln. Bei den beiden ersten Fahrzeugen hingegen durfte Polestar auf Projekte von Volvo zurückgreifen. So wurde das Design des Polestar 2 fast unverändert von der Studie Concept 40.2 übernommen, mit der Volvo 2016 einen Ausblick auf eine rein batterieelektrische Mittelklasse-Limousine gab.
Zur Markteinführung war die Elektro-Limousine zunächst mit einem 78 kWh großen Lithium-Ionen-Akku, 408 PS, Allradantrieb und einer WLTP-Reichweite von 470 km lieferbar. Im April 2021 wurde die Baureihe um zwei Fronttrieblern mit 78 kWh und 64 kWh Akku erweitert.
Besitzer des Allrad angetriebenen Spitzenmodell Long Range Dual Motor können seit Dezember 2021 online ein Over-the-Air-Update mit mehr Leistung bestellen. Das Performance-Update kostet 1.000 Euro und steigert die Leistung des Polestar 2 um 68 PS auf 476 PS. Der Sprint von 0-100 km/h verkürzt sich dadurch um 0,3 Sekunden auf 4,4 Sekunden.
Im Januar 2023 stellte Polestar ein Facelift seiner elektrischen Mittelklasse-Limousine vor. Durch den Einsatz neuer Elektromotoren und neuen Siliciumcarbid-Wechselrichtern verbessert sich die Reichweite deutlich. Gleichzeitig erhalten alle Modelle mehr Leistung. Die einmotorigen Varianten werden zudem von Front- auf Heckantrieb umgestellt. Bei den Allradlern kommt an der Vorderachse nun statt eines Permanentmagnetmotor ein Asynchronmotor zum Einsatz. Das spart Strom, denn der Asynchronmotor kann bei Nichtgerauch stromlos geschaltet werden. Die Facelift-Modelle sind leicht an der neuen, geschlossenen Frontpartie zu erkennen, die die Designsprache des Polestar 3 aufnimmt.
Nicht nur bei den technischen Daten sondern auch beim Vertrieb orientiert sich die neue Marke an dem amerikanischen Elektroauto-Pionier Tesla. Die Fahrzeuge werden in Showrooms in Innenstadtlagen, sogenannten Spaces, präsentiert. Die Fahrzeugbestellung erfolgt online. Als Volvo-Ableger kann Polestar dabei auf das Servicenetz von Volvo zurückgreifen. Die Wartung ist für 3 Jahre kostenfrei und wird von autorisierten Volvo-Werkstätten durchgeführt.
Als weltweit erstes Serienfahrzeug ist der Polestar 2 mit einem Infotainment-System von Android Automotive ausgerüstet. Google Maps, Google Play, Google Assistant, YouTube Music und Spotify sind in eine 11-Zoll-Touchscreen-Oberfläche in der Mittelkonsole integriert.
Trotz einer groß angelegten Marketingkampagne verlief die Markteinführung des Polestar 2 nicht ganz reibungslos. Kurz nach dem Auslieferungsstart gab es aufgrund von Softwareproblemen sowie fehlerhafter Inverter bereits zwei Rückrufaktionen. In Frankreich musste der Verkaufsstart verschoben werden, da Citroën Klage gegen die Verwendung des Polestar Logos eingereicht hat. Zu groß sei die Ähnlichkeit mit den Markenemblemen von Citroën und DS, die wie das Logo von Polestar aus zwei Winkeln bestehe.
Der Polestar 2 basiert auf der von Volvo und dem Mutterkonzern Geely entwickelten Compact Modular Architecture-Plattform (CMA). Die Plattform wird auch vom Volvo XC40 sowie von Fahrzeugen der Hersteller Lynk & Co und Geely genutzt.