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Der Jaguar I-Pace wurde von Grund auf als Elektroauto entwickelt wurde. Das Team um Chefdesigner Ian Callum musste daher keine Rücksicht auf einen großen Verbrennungsmotor und andere verbrennerspezifischen Bauteile nehmen. Entstanden ist ein von den Proportionen des Supersportwagen Jaguar C-X75 inspieriertes SUV im Cab-Forward-Design. Durch die kurze Fronthaube und dem langen Dach ist eine neue Fahrzeugästhetik entstanden, die dem I-PACE eine eigenständige, sportliche Silhouette und einen großzügen Innenraum verleiht.

3.0
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Basierend auf 1 Bewertung

Detailbewertung

  • Reichweite 3.5
  • Ladezeit 2.5
  • Komfort 5.0
  • Fahrspaß 4.5
  • Konnektivität 2.0
  • Design 5.0
  • Unterhalt 2.0
  • Preis/Leistung 2.0

Erfahrungsberichte

Torsten im Januar 2024

2019 Jaguar I-PACE EV400 HSE

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Der Jaguar I-Pace ist das erste vollelektrische Fahrzeug der britischen Marke. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt gibt es das schicke SUV-Coupe als EV320 mit 320 PS sowie als EV400 mit 400 PS. Beide Motorisierungen werden von einem Lithium-Ionen Akku mit Zellen von LG Chem und einem Energiegehalt von 90,2 kWh (brutto) mit Strom versorgt. Damit bleibt sich Jaguar seinem Ruf als Automobilhersteller sportlicher und formschöner Luxuswagen auch bei Elektroautos treu. Allerdings gelten Modelle von Jaguar auch als reparaturanfällig und kostspielig im Unterhalt. Dies trifft auch auf die E-Autos der Engländer zu.

Unseren I-Pace EV400 mit der Aussttung HSE haben wir als 4 Jahre alten, scheckheftgepflegten Gebrauchtwagen mit mit einer Laufleistung von 48.000 km von Privat gekauft. Kurz nach dem Kauf zeigte der I-Pace im Kombiinstrument plötzlich eine gelbumrahmte Information „Getriebefehler erkannt“ an. Ein paar Kilometer später ließ sich der I-Pace nicht mehr bewegen und musste zu einer Jaguar Vertragswerkstatt eingeschleppt werden. Dort wurde uns mitgeteilt, dass bei unserem Fahrzeug der Kabelbaum zu kurz wäre, was auf Dauer zu einer höheren Beanspruchung und frühzeitigem Verschleiß des Kabelstrangs geführt hätte.

I-Pace Meldung Getriebefehler
Jaguar I-Pace wird abgeschleppt

Der Mangel ist dem Hersteller bekannt. Unter der Bulletin-Nummer JLRTB02012NAS1 existiert dazu bei Jaguar ein Technisches Merkblatt. Bei Auftreten des Mangels versucht der I-Pace, auch während der Fahrt, die Parksperre einzulegen und das Fahrzeug zu blockieren.

Laut Forenberichten gibt es in Großbritannien für dieses Problem einen Rückruf und die Reparatur wird im Rahmen der Wartung kostenlos durchgeführt. In Deutschland hingegen schlägt der Austausch des Kabelbaums außerhalb der dreijährigen Garantiezeit mit rund 3.400 Euro zu Buche. Wird durch die Aktivierung der Parksperre auch der Elektromotor beschädigt, liegen die Reparaturkosten im fünfstelligen Bereich.

Da es sich bei dem zu kurzen Kabelbaum mutmaßlich um einen Konstruktionsfehler handelt, der dem Hersteller auch bekannt ist, wäre Jaguar dazu verpflichtet, das Kraftfahrt-Bundesamt darüber zu informieren. Dies ist offenbar bislang nicht geschehen, weshalb betroffene I-Pace Fahrer den Mangel dem KBA melden sollten.

Laut Jaguar sollen bei späteren Baujahren die Kabelbaumprobleme gelöst sein. Außerdem hat der Hersteller für Fahrzeuge, die nach Juni 2022 gebaut wurden, sein Garantieversprechen auf 5 Jahre verlängert.

Gespart hat Jaguar auch am AC-Bordlader. Zum Modellstart wurde der I-Pace neben der DC-Möglichkeit nur mit einem kostengünstigen 1-Phasen-Bordladegerät ausgestattet. Das Laden mit der maximalen AC-Ladeleistung von 7 kW ist somit nur ein einer 22-kW-Ladesäule möglich. An einer 11 kW-Wallbox lädt der I-Pace lediglich mit 3,68 kW, wodurch das Aufladen einer leeren HV-Batterie gut 28 Stunden in Anspruch nimmt. Erst ab dem Modelljahr 2021 kann der I-Pace dreiphasig mit 11 kW laden.

Jetzt aber zu den positiven Eigenschaften der Raubkatze:

2019 Jaguar I-PACE EV400 HSE

Die maximale DC-Ladeleistung des I-Pace beträgt 100 kW. Das hört sich erst einmal wenig an. E-Autos von Tesla, Mercedes, BMW und Hyundai laden schließlich mit 200 kW und mehr. Der I-Pace hält die Ladeleistung aber recht konstant, sodass nach etwa 22 Minuten der Akku von 20% auf 80% geladen ist. Da muss sich der I-Pace nicht verstecken! Ab 80% Ladestand wird die Ladeleistung allerdings auf 40 kW reduziert. Mehrmaliges DC-Laden verträgt der I-Pace ohne die Ladeleistung zu reduzieren, sodass auch längere Urlaubsfahrten ohne große Überraschungen bewältigt werden können.

Obwohl der Elektro-Jaguar nicht als Effizienzmeister gilt, schafft er aufgrund seines 90 kWh-Akkus bei Autobahnfahrten mit Richtgeschwindigkeit und eingeschalteter Klimaautomatik gut 300 km Reichweite. Im Sommer auch etwas mehr. In der Praxis kommen nur wenige E-Autos weiter.

Zudem vermittelt der I-Pace im Dynamic-Modus mehr Fahrspaß als die meisten anderen Elektroautos. Die Drehzahl des E-Motors wird mit einem Sound unterlegt, die Lenkung und die Luftfederung werden straffer und der Wagen beschleunigt in einem Zug bis auf eine Höchstgewindigkeit von 208 km/h laut Tacho.

Der Gesundheitszustand des Akkus kann beim Jaguar I-Pace mit dem Handy und der App Car Scanner ausgelesen werden. Nach 4,5 Jahren und 48.500 km betrug die Degradation bei unserem I-Pace 6,5 Prozent.

Fazit

Ohne den zu kurzen Kabelbaum und mit besserer Ladeleistung wäre der I-Pace ein richtig gutes Elektroauto. Bei Design, Komfort und der Auswahl hochwertiger Materialien setzt sich der I-Pace ohnehin wohltuend von den meisten Konkurrenten ab.

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