Opel Corsa Electric
Die sechste Generation des Opel Corsa wurde im Mai 2019 vorgestellt und avancierte 2020 zum beliebtesten Kleinwagen Deutschlands. An diesem Erfolg hat auch der vollelektrische Corsa-e Anteil, denn laut Opel entschieden sich in den ersten 14 Monaten seit dem Verkaufsstart fast ein Drittel der privaten Käufer für einen Corsa mit batterieelektrischen Antrieb.
Der Corsa-e ist Opels erstes Elektroauto, das unter dem neuen Mutterunternehmen Stellantis (vorher PSA-Group) entstanden ist. Der Corsa-e basiert daher auf der gleichen Plattform wie die Fahrzeuge der anderen zum Stellantis Konzern gehörenden Marken Peugeot, Citroën und DS Automobiles. Die sogenannte CMP-Plattform (für Common Modular Platform) wurde zusammen mit dem chinesischen Partner Dongfeng Motors für Fahrzeuge mit Benzin-, Diesel- und batterieelektrischen Antrieb im B- und C-Segment entwickelt.
Erfahrungsberichte
Praxis-Elektroauto im Februar 2022
2020 Opel Corsa-e First Edition
Trotz des eigens für den Corsa Electric entwickelten Fahrwerks, kann der elektrische Kleinwagen seine Verbrenner-Gene nicht leugnen. Beispielsweise lässt sich der Tempomat auf 180 km/h einstellen, obwohl der Corsa Electric bei 150 km/h elektronisch abgeregelt ist. Der Bordcomputer zeigt - wie beim Verbrenner - nur die verbrauchte Energie an, nicht aber die Energie, die beim Rekuperieren zurückgewonnen wird.
Elektromobilitätsmäßig fühlt man sich im vollelektrischen Corsa 10 Jahre zurückversetzt: Es gibt nur zwei Rekuperationsstufen: D und B. Beide sind relativ schwach. One-pedal-Driving wird nicht unterstützt. Der Akku wird zum DC-Schnellladen nicht vorgewärmt. Da der Akkustand nicht am Fahrzeug eingestellt und keine Bergabfahrtreserve aktiviert werden kann, lässt sich der Opel Corsa Electric bei vollständig geladenem Akku nur mit dem Bremspedal verzögern. Auch ist der Verbrauch für einen Kleinwagen mit serienmäßiger Wärmepumpe recht hoch. Passt man sein Fahrverhalten nicht an, ist trotz einer relativ großen 50 kWh-Antriebsbatterie eher eine Reichweite von 200 km als 350 km realistisch. Den 11 kW AC-Lader gibt es nur gegen Aufpreis.
Darüberhinaus scheint das Gleichstromladen optimierbar. Auch bei warm gefahrenen Akku erreicht der Corsa-e am Schnelllader nur kurzzeitig eine Ladeleistung von 93 kW, bevor sich die Ladgegeschwindigkeit bei 73 kW einpendelt.